Das Land weist den Kommunen derzeit mit erhöhtem Zuweisungspensum Geflüchtete zu. Auch durch die Ukrainekrise und afghanische Ortskräfte sind die Unterbringungsmöglichkeiten der Stadt Heiligenhaus für Geflüchtete ausgeschöpft. Die Akquise geeigneter Wohnflächen gestaltet sich als herausfordernd.
Seit Juli 2023 sind die Aufnahmezahlen deutlich gestiegen. 154 Geflüchtete haben die Stadt Heiligenhaus seitdem erreicht. Alleine im Oktober 2023 waren es 47 Neuzugewiesene. Dieser Trend setzt sich nach Informationen der Bezirksregierung Arnsberg (wenn auch leicht rückläufig) und allgemeiner öffentlicher Berichterstattung fort.
Angesichts dieser Herausforderung hat es sich die Stadt Heiligenhaus zum Grundsatz gemacht, die Unterbringung in Turnhallen, Zelten u.a. Masseneinrichtungen, sofern noch machbar, weiterhin zu vermeiden. Es gilt Geflüchtete würdig und achtungsvoll räumlich und sozial zu versorgen.
Vor diesem Hintergrund ist durch Erwerb der Rügenstraße 1-3 eine neue Möglichkeit geschaffen worden, die kommunale Aufnahmeverpflichtung gewissenhaft und nachhaltig zu erfüllen. Aktuell stehen 72 Plätze in Haus 1 zur Verfügung. Davon sind zum 12.12.2023 bereits 43 Plätze belegt. Die Stadt Heiligenhaus ist verpflichtet, weitere 29 geflüchtete Personen aufzunehmen. Da die Zuweisungszahlen variieren und kontinuierlich angepasst werden, sind immer nur die aktuellen Zahlen zu werten. Daher werden auch weiterhin Geflüchtete aufgenommen werden müssen.
Unabhängig von der Fertigstellung des zweiten Gebäudes der Rügenstraße 1-3 müssen im 1. Quartal 2024 neue Unterbringungsmöglichkeiten geprüft und vorbereitet werden.
Stadt bereitet die Anmietung der ehemaligen Domizil- Immobilie zur Unterbringung von Geflüchteten vor
Nach umfassenden politischen Beratungen bereitet die Stadt Heiligenhaus die Anmietung der nun seit längerer Zeit leerstehende ehemaligen Domizil-Immobilie zur Unterbringung von Geflüchteten vor. Diese Maßnahme stellt einen weiteren wichtigen Schritt zur Verbesserung der Unterbringungssituation und zur Unterstützung der Integration von Geflüchteten in unserer Stadt dar.
Durch die Anmietung der Immobilie wird nicht nur eine zusätzliche Unterbringungsmöglichkeit für Geflüchtete geschaffen, sondern es können auch die derzeit von der Stadt angemieteten Wohnungen größtenteils wieder für den allgemeinen Wohnungsmarkt freigezogen werden. Dies trägt zur Entlastung des angespannten Wohnungsmarktes bei, schafft mehr Wohnmöglichkeiten für die Bürger*innen und wird längerfristig zu einer Verringerung der finanziellen Aufwendungen beitragen.
Die Entscheidung, die Immobilie als Unterkunft zu nutzen, basiert nicht nur auf dem langen Leerstand, sondern auch auf den besonderen Vorzügen des Gebäudes zur Unterbringung von Geflüchteten sowie der derzeit fehlenden Perspektive einer anderweitigen Nachnutzung. Die zentrale Lage sowie die vorhandenen Gemeinschaftsflächen bieten optimale Voraus-setzungen, um vor Ort Integrationsangebote wie Sprachkurse und soziale Programme anzubieten und so die Integration der Geflüchteten gezielt zu fördern.
Nach dem Rück- und Auszug der Betreiberin Domizil Wohnfühlen hatte sich die Eigentümergemeinschaft des Gebäudes intensiv um eine entsprechende Nachfolgenutzung für Altenwohnen bemüht, konnte aber nach unzähligen Gesprächen und Verhandlungen keinen neuen Betreiber für die Immobilie gewinnen. Um an dieser Stelle einen Leerstand mit allen begleitenden Folgen zu vermeiden, hat nach entsprechender Beschlussfassung durch die politischen Gremien die städtische Bau- und Immobiliengesellschaft das Objekt zu günstigen Konditionen erworben. Die Finanzierung des zweckgebundenen Kaufs der Immobilie erfolgt mit Fördermitteln von Land und Bund sowie deutlich zinsverbilligten Kreditzusagen der KfW.
Aufgrund von Renovierungs- und Vorbereitungsmaßnahmen wird die Unterkunft voraussichtlich frühestens im Frühjahr 2025 bezugsfertig sein.
Zeitnah wird die Verwaltung erneut zu einer Informations-veranstaltung "Unterbringung von Geflüchteten in Heiligenhaus" einladen.
Infoveranstaltung der Stadtverwaltung am 20.12.2023
Die Stadtverwaltung hat am 20. Dezember 2023, 17:00 Uhr zu einer Infoveranstaltung in die Aula des Immanuel-Kant-Gymnasium eingeladen, um über den aktuellen Sachstand zur Unterbringung von Geflüchteten in Heiligenhaus zu informieren und einen Einblick in die Arbeit vor Ort zu geben. Was müssen Kommunen leisten, wie hoch sind die Zuweisungszahlen vor Ort und was versteht sich unter einer Aufnahmeverpflichtung.
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