Bereits seit mehr als zweieinhalb Jahren steht auf dem Viadukt über die Ruhrstraße am alten Isenbügeler Bahnhof eine seitliche Absperrung. Mit schweren Betonklötzen sind die die Betonkappen der Brücke und das Geländer gesichert. Viele Spaziergänger und Radfahrer haben auch schon bei der Stadt nachgefragt, was es damit auf sich hat und leider haben auch Vandalen schon ihr Unverständnis dokumentiert, denn die Kunststoffabsperrung wurde zweimal abgebrannt.
„Wir haben gemeinsam mit einem Ingenieurbüro in einer Objektbezogenen Schadensanalyse (OSA) lange nach einer Lösung gesucht, mit der wir verhindern können, dass die Betonkappensteine, die das Sandsteinmauerwerk der 100 Jahre alten Brücke abdecken und schützen gegen Verschiebung gesichert werden können, bzw. was überhaupt die Ursache für die Verschiebung um fast zwei Dezimeter war.“ So Michael Krahl, Leiter des Bereichs Straßenbau. „Letztlich haben wir uns dazu entschieden, dass die Kappensteine nicht nur abgenommen werden um sie neu und kraftschlüssig in Mörtel zu verlegen, sondern auch mit Ankern im Mauerwerk zu sichern.“ Gleichzeitig wird nun auch das Geländer der Brücke erneuert, das in einigen Stellen komplett korrodiert war. Das neue Geländer wird zudem den aktuellen Vorschriften entsprechen, dabei aber so nah wie möglich dem Corporate Design des PanoramaRadwegs in rot und silbergrau angepasst.
Die Maßnahme beinhaltet jedoch noch eine weitere sehr umfangreiche Arbeit, um einen Mangel zu beheben, der in den vergangenen Haupt- und Nebenprüfungen nach DIN 1076 immer deutlicher wurde. Der Mörtel in den Mauerwerksfugen ist mit den Jahren immer weiter ausgewaschen worden bzw. teilweise ausgesandet.
Bereits 2016 mussten hier in einer Notmaßnahme im Bogen über der Ruhstraße gelockerte Steine gesichert werden. Seitdem stand dieser Punkt unter besonderer Beobachtung. „Wir haben Bereiche entdeckt, wo das Fugenmaterial bis zu 6 cm Tiefe verbraucht ist und keine Kräfte mehr aufnehmen kann. Eine Unterhaltungsmaßnahme in 2023 mit einem Hubsteiger konnte nicht bis in die wirklich gefährlichen Stellen der Brücke insbesondere über der Straße vordringen. In der Kombination mit der Kappenbefestigung und dem neuen Geländer macht es daher Sinn, jetzt den großen Schritt zu machen und die gesamte Brücke einzurüsten und das Mauerwerk für die nächsten Jahrzehnte zu sichern.“ so Krahl.
Dazu muss der Verkehr auf und unter der Brücke eingeschränkt werden.
Sperrung des PanoramaRadwegs
*** Aufgrund von deutlichen Problemen mit der Gerüststatik wegen des dort steilen Geländes verzögert sich der festgelegte Bauzeitenplan. Die vorgesehene Sperrung des Viadukts für Fußgänger und Radfahrer erfolgt wohl erst ab Beginn der 40. Kalenderwoche ***
Bereits ab Montag, den 9.September 2024 wird die Brücke für Rad- und Fußgänger gesperrt. Eine Umleitung wird über den Siegweg, die Fußgängerbrücke zwischen den Ilpen und die Grubenstraße bis zum Sportfeld ausgeschildert. „Die eigentliche Vollsperrung des Geh- und Radwegs erfolgt im unmittelbaren Brückenbereich bis zum Isenbügeler Bahnhof, aber speziell für Radtouristen müssen wir eine Umleitung ausschildern, die auch zuverlässig nutzbar ist.“ so Krahl, der hofft, dass die Maßnahme bis Ende 2024 abgeschlossen werden kann. „Hier sind wir auf das gute Ineinandergreifen der parallel laufenden Arbeiten der Baufirma und gutes Wetter angewiesen!“
Vollsperrungen der Ruhrstraße L 156
Um das Gerüst über der Landesstraße aufzustellen muss sowohl für den Aufbau als auch den Abbau die Ruhrstraße an mehreren Wochenenden gesperrt werden. Zunächst erfolgt eine einseitige Sperrung mit Baustellenampel von Montag, den 16.09. bis Montag, den 30.09.2024. Hier sind beide Fahrtrichtungen möglich, aber es muss im Berufsverkehr mit Wartezeiten gerechnet werden.
Für die Arbeiten unmittelbar über der Fahrbahn muss dann an den Wochenenden vom 28.-29.9.2024 und am 05.- 06.10.2024 die Ruhrstraße voll gesperrt werden. Eine weitere Sperrung wird es dann zum Ende des Jahres beim Abbau des Gerüstes geben.
Leider betrifft diese Sperrung auch die Buslinie 774, die an den beiden Wochenenden nicht über die Ruhrstraße fahren kann, sondern über vom Klinikum Niederberg kommend über das Rathaus Heiligenhaus weiter nach Hösel und von dort nach Essen-Kettwig fährt.
Für die Sperrung hofft Krahl auf das Verständnis der Nutzer des PanoramaRawegs. „Wir haben die Brücke 2008 nach 50 Jahren aus dem Dornröschenschlaf geholt und damit die Initialzündung für den PanoramaRadweg gegeben. Damals wuchsen schon Bäume auf der Brücke.“ Ziel war es damals die alte Bahntrasse überhaupt für Fußgänger und Radfahrer nutzbar zu machen. Durch Fördermaßnahme des Landes NRW und des Bundes ist eine wichtige Verbindung der Städte Essen-Kettwig, Heiligenhaus, Velbert, Wülfrath und Haan im Norden des Kreises Mettmann entstanden die wir mir der Maßnahme dauerhaft sichern. Dazu muss aber die 100 Jahre alte Substanz jetzt gründlich überarbeitet und gesichert werden, damit ab 2025 die Strecke wieder durchgehend befahrbar ist.
Eine Bitte zum Schluss
„Auf und unter der Brücke arbeiten Menschen. Die Geschwindigkeit auf der Ruhrstraße ist im Baustellenbereich auf 30 km/h begrenzt. Achten Sie auf Arbeiter und Baumaschinen, fahren Sie umsichtig und halten Sie sich an die Geschwindigkeitsbegrenzung, damit Sie rechtzeitig bremsen können. Versuchen Sie nicht die Brücke zu queren. Es handelt sich während der Bauphase um eine Arbeitsstätte die nicht die üblichen Sicherheitsmerkmale einer öffentlichen Straße hat.
Je weniger Probleme auf der Baustelle auftreten, desto schneller kann die Maßnahme abgeschlossen werden.“